Och, ich finde doch, daß die sumerischen Götter sehr kriegerisch unterwegs waren. Bei ihren Kriegen zogen sie auch gerne die Menschen mit rein, die sie oftmals mit sich und nicht selten für sich kämpfen ließen. Dabei gingen dann auch schonmal ganze Völker und Städte drauf. Die biblische Geschichte von Sodom und Gomorrha beispielsweise zeugt von der Zerstörungswut der Götter.
Ursprünglich als Arbeiter für die Götter geschaffen, vermehrte sich der Mensch irgendwann so rasant, daß die Götter ein wenig die Kontrolle verloren und sich vermehrt von ihm gestört fühlten. Insbesondere von Enlil ist überliefert, wie er sich über die Menschen beschwerte und ihrer Ausbreitung mit Seuchen und künstlich erschaffenen Naturkatastrophen einzudämmen versuchte. Demnach mußten die Menschen heftig unter den Göttern leiden, wobei es allerdings auch Götter gab, die sich dafür einsetzten, das Leid der Menschheit zu lindern; in erster Linie Enki, der der Hauptakteur bei der Erschaffung des Menschen war. Enlil und Enki waren Brüder und es gab immer wieder Streitigkeiten zwischen ihnen und ihren Nachfahren, in die meist auch die Menschen hineingezogen wurden.
Die Sintflut schließlich, die als Ereignis beschrieben wird, auf das die Götter keinen Einfluss hatten, wurde von Enlil genutzt, um die gesamte Menschheit auszurotten. Allerdings sorgte Enki dafür, daß es dann doch Überlebende gab.
Im Forum "Geistige Nahrung" bin ich mal auf diese Geschichte etwas näher eingegangen. Wer Lust hat, kann's hier nachlesen:
3. Kapitel: Zwei GötterAls Enkis Sohn Marduk der Gott Babylons wurde, schrieb man die Schöpfungsgeschichte und andere wichtige Schriften so um, daß nun Marduk an alle Stellen trat, in denen zuvor andere Götter verehrt wurden. Dies war so erfolgreich, daß Nannar, Sohn Enlils, genauso vorging. Doch während Marduk nun einfach mal alle möglichen Götternamen für sich selbst beanspruchte, um als höchster Gott verehrt zu werden, löste sein Kontrahent dieses Problem ganz einfach, indem er seinem Volk ganz verbot, überhaupt seinen Namen auszusprechen. Heute kennen wir diesen Gott, dere als Initiator größter Völkeremorde belegt ist, unter seinen Tetragramm JHWH. Die große Feindschaft zwischen Babylon und Israel war alo kein Zufall und die Protagonisten Marduk und Nannar/JHWE trugen ihrer Feindschaft bereits im alten Sumer aus, als Erben des Konflikts zwischen Enki und Enlil.
(Um nicht allzusehr vom Thema abzuschweifen, ist diese Darstellung natürlich extrem verkürzt. Auf Anfrage gehe ich auf einzelne Punkte gerne näher ein.)
Zitat:
Kann es sein - Hypothese, wir können es nicht falsifizieren - die griech. Götter KAMEN nach den Sumerern.
Zumindest sind die sumerischen Aufzeichnungen älter. Quasi Berichte von der Front, während die Griechen schon einen gewissen Abstand hatten. Leider hatten die Griechen zu Zeiten des alten Sumers nichts schriftlich festgehalten, andernfalls hätten wir sicher ähnlich geartete Berichte über die Götter, wie bei den Sumerern, schließlich handelt es sich ja um die selben Personen, die da als Götter beschrieben wurden.
Zitat:
Auch gibt es durchaus verschieden Geschlechter der Götter...denke an die nordische/gemanische/keltische Kulturen.
Was sie ja durchaus mit den Sumerern gemeinsam haben. Die germanischen Asen und Wanen können vielleicht mit den sumerischen Enliliten und Enkiliten identifiziert werden. Ist aber bloß eine Vermutung, der ich noch nie ernsthafter nachgegangen bin.
Zitat:
Und was mir noch zu denken gibt...da bin ich wieder beim morpho Feld - die Sesshaftigkeit -
Stä(n)dtebildung - war doch weltweit zur ziemlich selben Zeit -
Wäre irgendo schon logisch, ich weiß aber nicht, ob es dafür Belege gibt, zumal ich davon ausgehen, daß es frühere Hochkulturen gab, die von der gegenwärtigen Geschichtsforschung nicht beachtet werden und man wohl kaum sagen kann, wann diese ihren Anfang nahmen.
Zitat:
- große Städte gab es auch schon zu ewigen Zeiten - auch in den frühesten Kulturen -
Hochkulturdenken würde ich später ansiedeln, du nicht auch??
In Mesopotamien ist für uns ja eigentlich bloß eine sehr kleine zeitliche Rückschau möglich. Nach der großen Flut gründeten die Götter große Städte aus denen die ersten Stadtstaaten und aus diesen die ersten Staaten hervorgingen. Allerdings kannte man schon zur Zeit der Stadtdtaaten eine komplette Schrift, Handwerk, Kultur und alles was man sonst so einer Hochkultur zuschreibt.
Hilfreich wäre es, näheres über die Zeit vor der Flut zu wissen. Interessant ist ein Vermerk Assurbanipals, der die berühmte Bibliothek von Ninive zusammentragen ließ:
"Der Gott der Schriftgelehrten hat mir die Gabe verliehen, mich auf meine Kunst zu verstehen.
Ich bin in die Geheimnisse der Schrift eingeweiht worden.
Ich kann sogar die schwierigen Tafeln auf schumerisch lesen.
Ich verstehe die rätselhaften, in Stein gemeißelten Wörter aus den Tagen vor der Flut."Zitat:
Sind schreckliche GÖTTER schwerer zu vergessen als Gute??
Wurden deshalb viele Götter/Göttinnen auch dämonisch -
tschtsch...wir tragen auch beide Teile in uns..
Zorn

und Gutsein.

Auch wenn ich hier scheinbar vom Thema abkomme, könnte es sehr viel näher dran sein, als man erstmal meinen möchte.
Und wurde der Mensch nicht aus dem Blute KINGUs erschaffen,
Des Befehlshabers der Horden der Alten?
Besitzt nicht der Mensch in seinem Geist
Den Samen des Aufstands gegen die Älteren Götter?
Und das Blut des Menschen ist das Blut der Rache,
Und das Blut des Menschen ist der Geist der Rache,
Und die Kraft des Menschen ist die Kraft der Alten.
Und dies ist der Pakt.
Denn siehe, die Älteren Götter besitzen das Zeichen,
Durch das die Kräfte der Alten umgekehrt werden.
Aber der Mensch besitzt das Zeichen
Und die Zahl
Und die Form,
Um das Blut seiner Eltern herbeizurufen.
Aus dem Nekronomikon nach Gregor A. Gregorius
(Die sumerischen Quellen zu Tiamat und Kinku sind abgesehen von der Schöpfungsgeschichte Enuma Elisch recht spärlich. Tiamat ist die Mutter der Götter, die sich später aber von deren Treiben gestört fühlte (später sollte die Geschichte eine gewisse Wiederholung erfahren, als Enlil sich von der Menschheit gestört fühlte und plante sie auszurotten), was Apsu, den Vater der Götter dazu trieb, die Vernichtung der Götter zu veranlassen. Dieser wurde von Enki (Ea im Enuma Elisch) getötet, was wiederum Tiamat veranlasste, Kingu, ihren Sohn mit Macht auszustatten und gegen die Götter ziehen zu lassen. Auch Kingu wurde getötet und aus seinem Blut wurde die Menschheit erschaffen, um den Göttern zu dienen und ihre Arbeit zu verrichten. "Die älteren Götter" im Nekronomikon sind die sumerischen Götter, während "die Alten" Tiamat und ihre Umgebung darstellen.)
ENÛMA ELÎSCH